Die Fahne der Schornsteinfegerinnung Kassel
In der Innungsversammlung am 8. Dezember 1999 haben die Mitglieder beschlossen, eine alte Handwerkstradition wieder aufleben zu lassen und eine neue Innungsfahne anzuschaffen.
Die Schornsteinfeger Innung Kassel, die im Jahr 1869 gegründet wurde, hatte bereits früher eine Innungsfahne. Es wird berichtet, dass auf der 65-Jahrfeier im April 1935 von einer Innungsfahne berichtet wird.
Am 22. Oktober 1943 erfolgte der schwere alliierte Luftangriff auf die Stadt Kassel. Bei diesem Angriff wurde der damalige Obermeister Dehnhardt ausgebombt, und einen Tag nach dem Luftangriff ist er an den Folgen dieses Unglücks verstorben. Die Wohnung und die Innungsgeschäftsstelle von Obermeister Adolf Dehnhardt befand sich in Kassel, in der Huttenstraße 7. Es ist davon auszugehen, dass die Innungsfahne und die restlichen Innungsunterlagen bei diesem verheerenden Angriff zu Schaden gekommen sind.
Nach dem Krieg gab es andere Sorgen, als über die Wiederbeschaffung einer Innungsfahne nachzudenken. In den vergangenen Jahrzehnten ist das Thema Innungsfahne in Vergessenheit geraten.
Die Idee, eine neue Innungsfahne wiederzubeschaffen, wurde ausgelöst von den Nachforschungen des Kollegen Schoppenhauer für ein Buch über alle im Schornsteinfegerhandwerk vorhandenen Fahnen und Standarten.
Die Anschaffung einer neuen Innungsfahne hat nichts, wie von einigen Kritikern behauptet wird, mit nationalistischem Gedankengut zu tun.
Wenn in der Zeit des Dritten Reiches die alten Handwerksbräuche missbraucht wurden, muss man sich auch daran erinnern, dass diese Handwerkstraditionen bis ins Mittelalter zurückreichen und nicht das geringste mit nationalistischem Gedankengut zu tun haben. Das Schornsteinfegerhandwerk ist ein Handwerk mit Tradition, dessen Wurzeln bis weit ins Mittelalter zurückreichen. Das Schornsteinfegerhandwerk ist aber auch ein Handwerk, das es in den letzten Jahrzehnten verstanden hat, sich der modernen Technik zu stellen und sich weiterzuentwickeln.